Die Modellbahn-Trommel


Eines Nachts, als ich mal wieder nicht schlafen konnte, suchte ich nach einer Idee, die Modelleisenbahn in einer so noch nie gesehenen Variante darzustellen. Klar - jede Modellbahn ist immer einzigartig - aber ich wollte etwas entstehen lassen, was wahrscheinlich in der Art des Antriebes und der Ausführung weltweit einmalig ist. Dabei entstand die Idee einer senkrecht stehenden Trommel, die sich langsam dreht und der Zug ohne eigenen Antrieb durch die Landschaft - fast unsichtbar - gezogen wird.

Als ich die Idee erstmals im Verein vorstellte, war die Begeisterung bei allen Mitgliedern hoch, ohne zu wissen, ob es so jemals funktionieren würde und auf welche Schwierigkeiten ich beim Umsetzen stoßen werde. Aber durch die Begeisterung begannt ich das Projekt mit hoher Motivation.

Zunächst war die Frage zu klären, ob der Zug innerhalb der Trommel oder außerhalb der Trommel fahren sollte - beides wäre ja möglich gewesen. Zum Glück habe ich mich für letzteres entschieden. Denn gerade beim Landschaftsbau ist dies ein entscheidender Vorteil. Nachteil ist allerdings, dass der Antrieb der Trommel über einen langsam laufenden Motor mit Getriebe im Inneren der Trommel untergebracht werden muß.

Unten zu sehen sind die ersten Skizzen, die in dem kostenfreien 3-D Softwaretool unter vectary.com entstanden sind:

Viele Fragen waren während der einzelnen Bauphasen zu klären:

Wieviel Geld investiert man in ein Projekt, dessen Funktion zunächst in Frage gestellt werden kann?

Wie groß sollte der Durchmesser der Trommel sein?

Daraus resultierend: Welche Spurweite wird verwendet? 

Wird eine feststehende Welle oder eine sich drehende Welle verwendet?

Wie kann das Ganze so gebaut werden, dass es auch lange funktioniert (Thema Kugellager)?

Wie vermeiden wir beim Drehen einen Höhenschlag bzw. einen Seitenschlag (entspricht einer 8 am Fahrrad)?

Wenn der Antrieb nach innen verlagert wird, wie bekomme ich Strom in die Trommel?

Wie gut lässt sich Sperrholz biegen?

Wie kann die Trommeloberfläche so "rund" gebaut werden, dass ein ordentlicher Schienenunterbau entsteht?

Können die Gleise so weit gebogen werden, dass sie auf den Durchmesser passen?

Wie werden die Gleisübergänge so gebaut, dass sie nicht unter zu großer mechanischer Spannung stehen?

Wie genau wird ermöglicht, dass der Zug durch die sich drehende Landschaft gezogen wird?

Und nicht zuletzt: Wie wird das "runde Gelände" an die "geraden Häuser" angepasst? 

Zum anteasern gibt es hier schon einmal ein erstes Ergebnis, das so schon wieder überholt ist:

Denn im Laufe der Bauarbeiten hat sich ein anderer Antriebsmotor mit Getriebe angefunden, der deutlich leiser - fast unhörbar ist. Dementsprechend wurde die Antriebseinheit nochmals überarbeitet.