OO in Scaleversion


Der Corona-Langeweile geschuldet wurde zwischenzeitlich mit der Konstruktion und dem Bau eines OO in Fullscale-Version begonnen. Vorbild ist der 97-23-66 der Press. Der Rahmen ist schon mal fertig. Alles, was später im Betrieb sichtbar ist, wird streng in Maßstab 1:6 gebaut. Ich hatte das Projekt vorgezogen, um Klarheit zu haben, ob bei einer maßstäblichen Länge die querstarren Trichterkupplungen in meinen Gleisbögen noch funktionieren.

Tun sie natürlich nicht. Also big Problem. Die Lösung: Der Wagen erhält eine stark vereinfachte Scharfenberg-Kupplung, die wenigsten von außen halbwegs so aussieht. Die Kupplung ist dann querbeweglich. Auf dem Papier funktioniert es, in der Praxis werden wir sehen. Die Kupplung einigermaßen scale zu bauen habe ich verworfen, weil eine ziemliche Herausforderung. Aber der Kopf wird ja austauschbar. Vielleicht tue ich mir das später noch mal an. Die Konstruktion der Kupplung und des notwendigen Adapters zur Trichterkupplung sind fertig.

Bei diesem Wagen bin ich neue Wege gegangen und habe eine Mischbauweise angewendet. Komplett in Stahl würde der etwa 35 kg wiegen. Zu viel für das sperrige Teil. Alles was Sinn macht, wird deshalb in Alu gefertigt.

Auch aus Kostengründen. Die notwendigen Stahlprofile sind etwa 4x so teuer wie die aus Alu. Aus statischen Gründen ist auch kein Stahl notwendig. Die Tragfähigkeit von 200 kg erreiche ich auch so.

Für die Rungentasche habe ich mir eine einfache Vorrichtung gebaut. Die Scharfenbergkupplung ist nun auch nach vielen Stunden an der Fräse und einem Eimer Späne fertig. Sie ist besser gelungen als zunächst angenommen. Gekuppelt wird mit einer Verbindungslasche im Inneren der Kupplung. Der Betätigungshebel beim Kupplungsoriginal fungiert bei mir als Steckbolzen. Wenn die Schraubenköpfe verspachtelt sind, werde ich sie so lassen. Auch wenn die Zentrierhörner fehlen, ist sie mir scale genug.

Nach dem Wagenkasten sind nun die Drehgestelle dran. Auch hier wird sich hart am Vorbild orientiert. Nur beim zentralen Querträger habe ich ein Profilrohr verwendet. Das Vorbild hat hier keinen richtigen Träger. Einige Bleche und Winkel halten alles zusammen. Mir war das zu labbrig. Zu mal ich auch einen Drehzapfen und keine Pfanne verwenden will. Wichtig ist, das von der Seite alles scale aussieht. Und das tut es.

Die Drehgestelle sind im Stahlbau weitgehend fertig. Die für die Sachsen-Drehgestelle charakteristischen Federpakete, Achslagerdeckel und Bremse werde ich im 3D-Druck herstellen. Bei der Bremse geht das, weil nur Statist.

Hier mal die fertigen Druckteile.

Die Drehgestelle fertig komplettiert und lackiert.

Auch am Wagenkasten ging es weiter. Die Holzbeplankung wurde montiert. Hier hatte ich Glück. Im Baumarkt gab es genau das richtige Maß für den Zweck. Die Klappe in der Mitte ist beweglich und herausnehmbar wie beim Vorbild. Dafür habe ich den Verschluß nachempfunden. Jetzt fehlen noch die Beschlagteile. Die meisten davon werde ich auch im 3D-Druck herstellen.

Wie angekündigt habe ich die Beschlagteile und Teile der Bremsausrüstung mitteld 3D-Druck hergestellt. Mittlerweile hat sich das bei mir als gängige Praxis eingebürgert. Es spart viel Zeit und noch mehr Geld bei der Herstellung.

Hier schon mal alles fertigt grundiert und vormontiert. Die Bremsschläuche sind allersdings kein 3D-Druck. Die stammen aus dem Elektrobereich und sind die kleinsten, marktgängigen Kabelschutzschläuche.

Nach dem alles montiert wurde, sieht der Wagen dann so aus. Zumindest die "Schokoladenseite". Die andere Stirnwand ist deutlich nüchterner.

Da der Wagen eine Scharfenberg-Attrappe als Kupplung hat, benötige ich einen Adapter zur Trichterkupplung der Lok oder Bedienwagen. Das ganze sieht dann so aus.